2017(Sept)): Herbstkonzert mit Klang- und Elfenzauber

Musik von Debussy und Bartholdy
präsentierten die Osnabrücker Musikfreunde
Foto: Swaantje Hehmann

NOZ vom 25.09.2017 / NOZ online vom 24.09.2017

von Jan Kampmeier

Osnabrück. In ihrem Herbstkonzert widmen sich die Osnabrücker Musikfreunde Musik von Debussy und Bartholdy.

Warm und weich klingen die gedämpften Streicher, darüber schwebt ganz entspannt die Solostimme des Englischhorns. Auch die Bläser klingen im Satz stimmig, und alles ist gut ausbalanciert. Das Orchester Osnabrücker Musikfreunde hat sich für sein Herbstkonzert der Herausforderung des impressionistischen Klangzaubers gestellt, tatsächlich erklingt mit Claude Debussys „Trois Nocturnes“ sogar eines der zentralen Orchesterwerke der französischen Moderne.

Dirigent Reinmar Neuner lässt den Klang allerdings keineswegs ins Diffuse verschwimmen, auch nicht im zarten ersten Satz, der dem Titel nach durch Wolken inspiriert ist. Das Tempo ist nicht zu langsam und der Klang eher nüchtern und klar. Auch im zweiten, in der Stimmung gänzlich anders gelagerten Satz werden immer neue Klangfacetten aufgefächert, allesamt klar konturiert und auf Hochglanz gebracht.

Verführerischer Gesang Als Spezialeffekt hat Debussy im dritten Satz einen Frauenchor vorgesehen, um verführerischen Gesang der Sirenen darzustellen. Widerstehen könnte man dem in diesem Fall kaum: Der Part bereitet dem von Stephan Lutermann einstudierten Frauenchor der Hochschule sowie den Damen des Vokalconsorts Osnabrück offenbar keine Schwierigkeiten, klangschön und sauber wird die Aufgabe bewältigt.

Ebenso mühelos gelingt den Sängerinnen ein weiterer kurzer Auftritt in Felix Mendelssohn Bartholdys Bühnenmusik zu Shakespeares Sommernachtstraum, in der zudem Mareike Schröder und Charlotte Isbaner als Elfen aus dem Chor heraus ihre Vorzüge als Solistinnen unter Beweis stellen. Die Musikfreunde spielen nämlich nicht nur die üblichen Sätze der Sommernachts-Suite, sondern fast die gesamte Bühnenmusik. Die stellt natürlich komplett andere Anforderungen als Debussys Partitur. Eine bekanntermaßen oft filigrane Struktur muss da mit großer Beweglichkeit umgesetzt werden.

Frischer Klang Bei den Musikfreunden ist auch das eine saubere Sache. Wiederum führt Reinmar Neuner sein Orchester schnörkellos geradeaus, das Orchester wartet dabei mit frischem und bei Bedarf kräftigem Klang auf. Die Musiker scheinen Spaß daran zu haben, und der vermittelt sich auch beim Zuhören.