2014(Okt): Überzeugende Auftritte Herbstkonzert

Das Orchester Osnabrücker Musikfreunde überzeugte beim Herbstkonzert in der Bonnuskirche. Foto: Swaantje Hehmann

 

NOZ vom 20./21. Oktober 2014

Überzeugende Auftritte

Herbstkonzert der Osnabrücker Musikfreunde

von Ullrich Schellhaas

OSNABRÜCK.    Zweimal spielte das Orchester Osnabrücker Musikfreunde sein diesjähriges Herbstkonzert. In die Alte Kirche in Hagen kamen dazu etwa 70 Gäste, die Bonnuskirche in Osnabrück war mit rund 350 Besuchern deutlich besser gefüllt.

Dabei bietet der dreieckige Bau in Osnabrück eigentlich die schwierigeren akustischen Bedingungen. Nahezu komplett mit Holz ausgekleidet, ist der Klang hier fast so trocken wie in einem Tonstudio. Einen runden orchestralen Klangkörper zu erzeugen ist somit besonders schwer, und auch kleinste Patzer hinsichtlich der Lautstärke einzelner Abteilungen neigen schnell dazu, das Gesamtbild zu trüben.

Insgesamt, so muss aber festgestellt werden, meisterte das mit rund 60 Instrumenten nicht eben klein besetzte Orchester die schwierigen Bedingungen souverän. Unter dem Dirigat von Reinmar Neuner überzeugte der Klangkörper mit Werken von Johannes Brahms ebenso wie von Wolfgang Amadeus Mozart und von Ludwig van Beethoven.

Akzentuiert und präzise folgten die Musiker ihrem Dirigenten, der sich bei den Interpretationen auf wenig Neumodisches einließ und somit besonders Freunde klassischer Interpretationen und althergebrachter Tempi erfreute. Die Musiker erfassten die Essenz der Stücke überzeugend und leisteten sich wenige Patzer. Lediglich die Erste Geige wirkte manchmal ein wenig schleppend, die Holzbläser hätten gerade bei den schwierigen Bedingungen insgesamt ein wenig dezenter aufspielen können und das Blech verquetsche den einen oder anderen Ton. Insgesamt aber lediglich kleine Kritikpunkte, die den Gesamteindruck kaum trübten.

An Letzterem hatte auch Leonore Gäbel einen entscheidenden Anteil: Perfekt interpretierte die Pianistin den Flügel in Mozarts Konzert. Das harmonische Zusammenspiel des Orchesters wurde in den verspielten Klängen und in Wechselwirkung mit dem Soloinstrument besonders deutlich.